Am Markt verfestigte sich die Überzeugung, Spanien werde wohl Hilfskredite des Euro-Rettungsfonds ESM beantragen.

Es war nicht zuletzt eine neue Entwicklung in der Euro-Krise, die dem Deutschen Aktienindex (DAX) zu einem Plus von immerhin gut 130 Punkten in der zurückliegenden Woche verhalf. Denn am Markt verfestigte sich die Überzeugung, Spanien werde wohl Hilfskredite des Euro-Rettungsfonds ESM beantragen. Käme es dazu, könnte die Europäische Zentralbank im Gegenzug spanische Staatsanleihen ankaufen und damit die Refinanzierungskosten des hoch verschuldeten Landes drücken.

Rückenwind lieferten aber auch positive Signale zur deutschen Konjunktur. So kletterte der Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im zweiten Monat in Folge. Auch in China deutete sich eine Stabilisierung der Wirtschaftslage an. Vor diesem Hintergrund erreichte der MDAX der mittelgroßen deutschen Börsenwerte den höchsten jemals erreichten Stand seit seiner Einführung im Jahr 1996. Der Mittelstand wird von Anlegern derzeit wegen seines starken Engagements in den Schwellenländern und in den USA geschätzt, weil dies die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa abpuffert.

Dagegen konnten sich Titel des Internetkonzerns Google auch am Freitag nicht maßgeblich von der Bekanntgabe enttäuschender Quartalszahlen erholen; auf Wochensicht gaben sie um acht Prozent nach. Unter den Börsenwerten mit Hamburg-Bezug kletterten Aktien des Thalia-Eigners Douglas wegen des Übernahmeangebots durch den US-Investor Advent um acht Prozent, während Titel des Hafenkonzerns HHLA angesichts der Gerichtsentscheidung zur Elbvertiefung um acht Prozent abrutschten.