Die Quote ist mehr als doppelt so hoch wie im Bundesschnitt

Wiesbaden/Hamburg. In Hamburg ist Altersarmut besonders weit verbreitet: In keinem anderen Bundesland sind so viele Senioren auf Grundsicherung (Sozialhilfe) angewiesen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden erhielten Ende vorigen Jahres 5,8 Prozent der Rentner (ab 65 Jahre) staatliche Grundsicherung. Das waren insgesamt 19 730 Ruheständler. Bundesweit lag die Quote nur bei 2,6 Prozent.

Auf den weiteren Rängen folgen die Stadtstaaten Bremen (5,3 Prozent) und Berlin (5,0 Prozent) sowie Hessen (3,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (3,2 Prozent). Dagegen sind Senioren aus Thüringen (0,9 Prozent) und Sachsen (1,0 Prozent) nur selten auf Grundsicherung angewiesen.

Vergleichsweise gering sind in Hamburg die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Hamburg ist das einzige Bundesland, in dem männliche Rentner häufiger Grundsicherung erhalten. Bei den Männern erhielten 5,9 Prozent, bei den Frauen 5,8 Prozent Grundsicherung im Alter. Im Bremen sind es dagegen 6,0 Prozent bei den Frauen, aber nur 4,3 Prozent bei den Männern. Im Bundesdurchschnitt sind es 2,9 Prozent der Frauen und 2,2 Prozent der Männer.

Besonders deutlich sind die Unterschiede bei Seniorinnen in West und Ost: In den Ländern der alten Bundesrepublik sind 3,2 Prozent der Rentnerinnen auf Grundsicherung angewiesen, in den neuen Bundesländern nur 1,9 Prozent. Bei den Männern ist der Unterschied zwischen West (2,3 Prozent) und Ost (1,7 Prozent) wesentlich geringer.

In Thüringen und Sachsen gibt es die wenigsten armen Rentner

Bundesweit ist die Zahl der Empfänger staatlicher Grundsicherung gestiegen. Ende vergangenen Jahres erhielten 844 000 Menschen ab 18 Jahren die Grundsicherung, 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. 2005 waren es lediglich 630 000 Hilfeempfänger gewesen. Diese Zahlen betreffen sowohl die Grundsicherung im Alter als auch bei Erwerbsminderung von jüngeren Menschen.

Ende vergangenen Jahres waren den Angaben zufolge 1,2 Prozent der volljährigen Einwohner auf Grundsicherung im Alter beziehungsweise bei Erwerbsminderung angewiesen. Am häufigsten bezogen die Bewohner der Stadtstaaten Bremen (2,3 Prozent), Berlin und Hamburg (jeweils 2,1 Prozent) diese Sozialleistungen. Mit jeweils 0,7 Prozent der volljährigen Einwohner nahm die Bevölkerung in Thüringen und Sachsen diese Hilfe am seltensten in Anspruch.