Die Einrichtung wird von ehemaligen Suchtkranken selbst geleitet. Gesundheitsbehörde weist Kritik zurück.

Hamburg. Vom kommenden Jahr an muss die ELAS-Suchtselbsthilfe mit rund 50.000 Euro weniger pro Jahr auskommen. Der Grund: Die Gesundheitsbehörde kürzt den Zuschuss für die Einrichtung, die sich bisher außerdem zu jeweils einem Drittel aus Spenden (rund 50 000 Euro) und Steuern der evangelischen Kirche (ebenfalls rund 50 000 Euro) finanziert hat. Die Besonderheit der Einrichtung: Die Selbsthilfegruppen werden ehrenamtlich von ehemaligen Suchtkranken geleitet. Die der Einrichtung zur Verfügung stehenden Gelder werden für deren Ausbildung genutzt.

In einem offenen Brief an Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) fordern Hjalmar Stemmann (CDU) und Christoph de Vries (CDU) die Senatorin auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen. Die Gesundheitsbehörde geht gelassen mit der Kritik um. "Wir kürzen nicht in der Suchthilfe - die bekommt unterm Strich mehr Geld als im vergangenen Jahr -, sondern schaffen eine Gleichbehandlung der Suchtselbsthilfe mit anderen Selbsthilfegruppen", sagt Rico Schmidt, Sprecher der Behörde. Andere Selbsthilfegruppen würden auch weniger Geld bekommen, professionelle Einrichtungen würden jedoch angemessen gefördert. Die Summe, um die es bei der Kürzung geht, wollte der Sprecher nicht kommentieren.