Andreas Dey, Redakteur im Ressort Landespolitik, wohnt an der Grenze zu Langenbek.

Mein Lieblingsplatz

Mancher Autofahrer wird sich schon gefragt haben, warum mitten im Niemandsland an der Winsener Straße eine Fußgängerampel steht. Wer will dort über die Straße? Ganz einfach: diejenigen, die wissen, was sich dahinter verbirgt. Wer nach Westen in das kleine Wäldchen abbiegt, taucht wenige Schritte von der Hauptstraße entfernt in eine andere Welt ab: grüne Wiesen, Kühe, eine kleine Brücke über die plätschernde Engelbek. Von hier gelangt man auf idyllischen Wegen durch den Stadtpark nach Harburg - oder gen Süden am Bach entlang nach Sinstorf.

Der Klassiker

Die Familie war skeptisch: Ein Geschäft in einem Privathaus, durch einen großen Garten von der Straße getrennt - das schrecke Kunden doch ab. Von wegen. Im Haus ihres Großvaters an der Winsener Straße eröffnete die gebürtige Langenbekerin Sabine Brauel-Lewerenz 1997 "Die kleine Wundertüte", verkaufte erst Secondhand-Kleider, dann Kindersachen und heute Damenmode. "Meine Ware gibt es nicht in den großen Centern", sagt die dreifache Mutter. Dafür gibt's außer Beratung auch Kaffee und ein Pläuschchen. Eine echte Wundertüte, seit 15 Jahren.

Ideal für ...

Langenbek ist eine typische Eigenheimsiedlung am Rande der Großstadt. Von wenigen Mietwohnungen abgesehen, besteht der Stadtteil fast ausschließlich aus Reihen-, Doppel- und Einzelhäusern. Daher fühlen sich hier vor allem Familien mit Kindern wohl, die keine Szene brauchen, sondern ein eigenes Haus mit Garten in ruhiger Umgebung suchen - und das für Hamburger Verhältnisse zu erschwinglichen Preisen. Renovierungsbedürftige Reihenhäuser aus den 50er- und 60er-Jahren wechseln manchmal für wenig mehr als 100 000 Euro den Besitzer.