Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Einen besseren Sponsor, sagt Jean-Pierre Staelens, der Trainer des Volleyballteams Aurubis, habe er in seiner Karriere bislang nicht erlebt. Staelens wird im Dezember 57. Das Engagement des Hamburger Kupferkonzerns geht in der Tat weit über das Geldgeben hinaus. Und seit die Unternehmensführung sich vor zwei Jahren entschlossen hat, den Klub nicht nur zu alimentieren, sondern ihn auch zu führen, geht es sogar sportlich voran - allerdings in kleinen Schritten.

Dass das Unternehmen im kommenden Jahr seine finanziellen Verpflichtungen reduzieren wird, mag bei aller bewiesener Geduld auch den ausbleibenden Ergebnissen geschuldet sein. Trainer und Mannschaft sind in dieser Saison in der Pflicht, diese nachzuholen. Dazu haben sie erstmals in drei Wettbewerben die Chance: in der Meisterschaft, im Pokal und - neu - im europäischen Challenge-Cup.

Es ehrt den Coach, dass er trotz des erhöhten Erfolgsdrucks und der zusätzlichen internationalen Belastung nach dem Ausfall einer wichtigen Spielerin nicht gleich nach Verstärkungen schreit, sondern auf eigene Talente setzt. Auch die haben (kleine) Fortschritte gemacht. Staelens bislang größtes Verdienst ist es, Strukturen in der Nachwuchsarbeit geschaffen zu haben, die über den Tag eines möglichen Ausstiegs Aurubis' wirken können. Da dieser wohl noch fern liegt, hat der Verein die Zeit, endlich nachhaltig arbeiten zu können. Das Fundament, etwas aufzubauen, existiert spätestens seit einem Jahr mit der Einweihung der neuen Spielhalle am S-Bahnhof Neugraben.