Altstadt. Die Finanzbehörde hat die Ausschreibung des City Hofes am Klosterwall beendet. Das heißt: Die vier grauen Hochhäuser, in denen sich das Bezirksamt Mitte befindet, stehen nicht mehr zum Verkauf.

Als Grund nannte die Behörde, man wisse derzeit nicht, was mit dem Bezirksamt passieren könne. "Hintergrund waren die Überlegungen, das Bezirksamt Mitte an einem neuen Standort zu konzentrieren. Es hätte am Klosterwall neu gebaut oder die vorhandenen Gebäude revitalisiert werden können", schreibt die Finanzbehörde. Die Überlegungen "hinsichtlich einer zeitnahen Verlegung" seien jedoch noch nicht abgeschlossen.

Für die Bieter bedeutet die Entscheidung, dass alle Angebote hinfällig sind. Falls die Immobilie noch mal angeboten wird, müssen neue Angebote eingereicht werden. Eine mögliche neue Ausschreibung könne schon im kommenden Jahr erfolgen, heißt es aus der Finanzbehörde, doch auch das sei "unbestimmt". Im Bezirksamt reagiert man mit Unverständnis. "Der Bezirk ist an dem Thema in keiner Weise beteiligt", sagt Amtschef Andy Grote, "das ist ein extrem unbefriedigender und für die Mitarbeiter nicht mehr zumutbarer Vorgang." Seit Jahren seien die vier Häuser ein "Spielball immobilienwirtschaftlicher Überlegungen". Ein anderer Hintergrund wird wohl der magere Preis sein, den das 7000 Quadratmeter große Grundstück in allerbester City-Lage erreichen kann - denn potenzielle Bauherren müssten auch den Millionen Euro teuren Abriss bezahlen. Nach Abendblatt-Informationen seien nur 25 bis 35 Millionen Euro geboten worden. Zum Vergleich: Die Sanierung des Unilever-Hauses in der Neustadt kostete 270 Millionen Euro. Der City Hof entstand in den 1950er-Jahren nach Entwürfen von Rudolf Klophaus und hatte eine weiße Fassade, die in den 1970er-Jahren jedoch mit grauen Eternitplatten verkleidet wurde.