In der S-Bahnunterführung in Altona soll die Situation für Radfahrer und Fußgänger verbessert werden. Neuer Vorstoß von GAL und SPD.

Altona. Die S-Bahnunterführung zwischen Julius-Leber-Straße und Barnerstraße in Altona führt zwar den wohlklingenden Namen "Lessingtunnel" - doch der Zustand dürfte kaum jemanden zu poetischen Beschreibungen verleiten: Vielmehr ist er immer wieder "Gegenstand vieler Bürgerbeschwerden", heißt es in einem Dringlichkeitsantrag der SPD-GAL-Koalition im Bezirk. Vor allem für Radfahrer sei er eine Zumutung. Die Bezirksversammlung in Altona hat daher jetzt die Verkehrsbehörde aufgefordert, für Änderungen zu sorgen. Von den Fahrbahnen müsse zusätzlich ein Radfahrstreifen abgetrennt werden, so die Forderung.

Tatsächlich ist der Lessingtunnel gerade für Fußgänger und Radfahrer besonders unangenehm. Sie müssen sich in der lauten, oft verschmutzten Tunnelmitte einen engen Weg teilen. Vor dem Tunnel endet der Radweg. Die Fahrbahnen selbst verengen sich auf eineinhalb Spuren, werden aber zweispurig befahren.

"Es bleibt dem Radfahrer die Wahl, ob er absteigt und sich als Fußgänger durch den Tunnel bewegt, oder ob er mutig ist, sich auf die eineinhalb Fahrspuren durch den Tunnel in Mischverkehr begibt und sich mit Lkw und drängelnden Pkw an Schlaglöchern vorbeikämpft", heißt es zur Begründung des Antrages. Ob aber der Antrag aus der Altona Bezirkspolitik Erfolg haben wird, ist zweifelhaft. Denn einen vergleichbaren Vorstoß aus Altona gab es vor rund fünf Jahren schon einmal, heißt es im Bezirksamt. Und seinerzeit hatte die Straßenverkehrsbehörde eine Veränderung an der Verkehrsführung abgelehnt, weil die Fahrbahnen für den starken Pkw-Verkehr benötigt würden.

Hoffnung auf Änderung gibt es dennoch. Der zweite Bauabschnitt der Neuen Mitte Altona sieht zum einen den Abbau von Gleisen, zum anderen auch eine bessere Erschließung für Radfahrer und Fußgänger vor. Voraussetzung ist aber eine Entscheidung zur Verlegung des Fernbahnhofs nach Diebsteich. Und noch steht eine solche Entscheidung des DB-Vorstands aus.