Ein Kommentar von Armgard Seegers

In Dänemark sollen ja Umfragen zufolge die glücklichsten Menschen der Welt leben. Arbeit und Familie sind hier stressfrei vereinbar, das ist vielleicht die wichtigste Voraussetzung zum Glücklichsein. Aber auch Kultur gilt den Dänen viel. Anscheinend mühelos gibt Kopenhagens Stadtregierung nun sogar 110 000 Euro für kulturelle Projekte aus, von denen auch Hamburg profitiert. Die Summe ist nur unwesentlich kleiner als das, was unsere Stadt etwa für Programmarbeit und Bauunterhaltung im Literaturhaus aufwendet. Musiker, Tänzer, Künstler, die Ideen haben, die sich mit Kopenhagen verbinden lassen, können gefördert werden. Junge Kreative will man hier wie dort ansprechen. Sicher gibt es eine Menge Kultur aus Hamburg, die man Dänen zeigen kann. So entdeckt man die Zukunft.

Wäre das vielleicht auch eine Idee für unsere Partnerstädte? Shanghai schickt uns auf eigene Kosten Peking-Opern. Osaka das Nô-Theater, St. Petersburg eine Auswahl der schönsten Werke aus der Eremitage und Dresden seine aus dem Grünen Gewölbe. Ach, so etwas ist nicht vorgesehen? Nicht die Großen sollen von der Kooperation profitieren, sondern die Kleinen will man fördern. Da käme Chicago ins Spiel, dort gibt es aufregende kleine Theater, die sie herschicken könnten. Der Idee, sich kulturell näherzukommen, hat Kopenhagen jedenfalls einen neuen Impuls gegeben.