Ein Kopfschütteln von Thomas Andre

Wollen wir mal ganz kurz nur das Hohelied auf die Spezies des Bestsellerautors singen (siehe auch nebenstehenden Artikel): Sie macht mit ihrem Werk viele Leser glücklich. Sie spült Geld in klamme Verlagskassen. So kann das Programm querfinanziert werden, so kann auch weniger Populäres erscheinen.

Wollen wir mal ganz kurz nur das Spottlied auf die Spezies des Bestsellerautors singen: Sie ist (oft) kontrollsüchtig, kleingeistig und berechnend. Bestes Beispiel ist die Milliardärin Joanne K. Rowling, deren erster Erwachsenenroman "Ein plötzlicher Todesfall" am Donnerstag erscheint. Im "Spiegel"-Interview erklärt sie das Zurückhalten von Leseexemplaren mit der Gefahr der Ebay-Geschäftemacherei. Meine Güte, hat sie's nötig?

Wollen wir mal ganz kurz nur das Klagelied auf die Spezies des Piratenautors singen: Die ist jetzt ja in Person der Partei-Vorständlerin Julia Schramm in Erscheinung getreten. Schramm lässt ihren Verlag gegen Raubkopierer vorgehen, obwohl sie wie ihre Partei so gar nichts vom Urheberrecht hält. Dreist oder dumm?

Man hat jedenfalls innerhalb einer Woche zwei Beispiele dafür, wie unsouverän und unglücklich man agieren kann, wenn es um den Schutz des eigenen Werks geht. Die eine, Rowling, gibt sich als Pfennigfuchserin; die andere, Schramm, macht sich komplett lächerlich. Weiß sie doch jetzt plötzlich selbst, dass geistiges Eigentum ganz und gar nicht ekelhaft ist.