Lufthansa-Chef Christoph Franz drückt bei seiner Sparoffensive aufs Tempo. Mit seiner schnellen Entscheidung für die interne Billiglinie riskiert Franz sogar ein Scheitern der Schlichtung im Tarifstreit mit den Flugbegleitern. Sein Rezept ist allerdings nicht neu - und das Vorbild ist nicht wirklich ermutigend: Im Jahr 1992 beschloss der damalige Konzernchef und heutige Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Weber die Günstigmarke "Lufthansa Express". Doch es stellte sich heraus, dass die Kostenvorteile die niedrigeren Flugpreise - bis hinunter auf 99 D-Mark für die einfache Strecke - nicht aufwogen. Schon nach etwa zwei Jahren stellte man das Konzept wieder ein.

Zudem bergen derartige Auslagerungen immer das Risiko von Unstimmigkeiten im Hinblick auf die Bezahlung. Warum sollten die Mitarbeiter in Cockpit und Kabine, die von Hamburg nach Stuttgart fliegen, damit zufrieden sein, weniger zu verdienen als ihre Kollegen, die von Hamburg nach München fliegen? Dem innerbetrieblichen Klima wird das nicht guttun und die Gefahr dauernder Konflikte um die Bezahlung ist groß.