Mit sechs Jahren hat er sich infiziert. "Damals bin ich in Stuttgart mit meiner Oma in den Zirkus gegangen", sagt Sascha Melnjak, 37. Und wenn er in der Schule gefragt wurde, was er später einmal werden wolle, sagte er nur: "Zirkusdirektor!"

20 Jahre später war es so weit. Nach dem Abitur und einer Lehre zum Groß- und Einzelhandelskaufmann gründete der junge Kaufmann den Heilbronner Weihnachtscircus. Eine Produktion, die noch heute erfolgreich läuft. Und als vor sechs Jahren der Schweizer Zirkus Charles Knie zum Verkauf stand, erfüllte sich Sascha Melnjak endgültig seinen Kindheitstraum. Nun ist er der jüngste Zirkusdirektor in Deutschland.

"Der Zirkus ist eine Stadt auf Rädern, in der Menschen aus vielen Nationen auf kleinstem Raum zusammenarbeiten, um das Publikum zu begeistern", sagt Sascha Melnjak. Schon als Jugendlicher arbeitete er in den Sommerferien in Zirkusbetrieben als Platzanweiser oder im Büro und später als Pressesprecher oder Tourneeleiter. Der Inbegriff für Zirkus sind für ihn die Könige der Lüfte. Die "Flying Costa" begeisterten auch gestern Abend auf dem Heiligengeistfeld am Trapez die Premieren-Besucher.

Für Hobbys außerhalb der Manege bleibt da nicht mehr viel Zeit. Eines hat er aber doch. "Ich sammle Plakate. Riesengroße Zirkusplakate, viele aus Italien", sagt Sascha Melnjak. Er hat daheim fast 10 000 Stück.