Hamburg. Der Versuch, die Hamburger Sietas Werft zu retten, kommt die Hansestadt teuer zu stehen. Der Senat rechnet damit, dass die Werft 17,4 Millionen Euro aus den Staatsbürgschaften in Anspruch nehmen wird. So steht es in einer Senatsantwort auf eine Anfrage des Grünen-Wirtschaftsexperten Anjes Tjarks. Damit wäre das Geld für den Steuerzahler verloren.

Das sei eine gewaltige Summe, die sich Hamburg aufgrund der angespannten Haushaltslage nur schwer leisten könne, sagte Tjarks. Marcel Schweitzer, Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler Hamburg, kritisierte: "Das Beispiel Sietas zeigt, wie risikoreich Bürgschaften für die Stadt sind."

Die Stadt hatte 2009 eine Bürgschaft über insgesamt 34 Millionen Euro gegeben. Im November 2011 meldete Sietas Insolvenz an. Zwei Unternehmensteile wurden inzwischen verkauft, die eigentliche Kernwerft Sietas soll an die holländische VeKa Group gehen.

Aus der Wirtschaftsbehörde hieß es: "Die Insolvenz und in der Folge die Inanspruchnahme der Stadt aus den in 2009 eingegangenen Bürgschaften sind natürlich bedauerlich." Es sei aber zu hoffen, dass die Unternehmen der Sietas-Gruppe auch weiterhin "wichtige Arbeitgeber in Hamburg" blieben.

Die Grünen fordern nun, die "gescheiterte Rettung der Sietas Werft zum Anlass zu nehmen, um das Verfahren zur "Gewährung von Krediten kritisch unter die Lupe zu nehmen".