Der 250-Kilo-Sprengsatz wurde vor dem Miniaturwunderland entdeckt. 700 Anwohner betroffen

HafenCity. Eine amerikanische 250-Kilogramm-Sprengbombe im Binnenhafen hat gestern einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr ausgelöst. Die Bombe, die im Wasser vor der Speicherstadt in Höhe des Miniaturwunderlandes lag, war von Tauchern am Nachmittag bei Routinearbeiten entdeckt worden.

Rund um die Bombe - in einem Radius von 300 Metern - wurden die Gebäude von 19 Uhr an evakuiert. Rund 700 Menschen, darunter auch Bewohner aus der HafenCity, mussten ihre Wohnungen verlassen. Weil sich im Umkreis überwiegend Büro- und Lagerräume befinden, waren von der Räumung bei Weitem nicht so viele Menschen betroffen wie Anfang September, als auf dem Heiligengeistfeld zwei insgesamt 750 Kilo schwere Fliegerbomben gefunden worden waren. Erst am Morgen konnten rund 5000 Menschen in ihre Wohnungen zurückkehren.

2900 Bomben - Relikte des Zweiten Weltkriegs - werden noch im Hamburger Boden vermutet. Erst Ende August löste die Sprengung einer Fliegerbombe im Münchner Stadtteil Schwabing eine schwere Explosion aus, die einen Schaden von mehr als drei Millionen Euro anrichtete.

Im Gegensatz zur Münchner Bombe mit Langzeit-/Säurezünder verfügte die gestern im Hafen entdeckte Luftmine über einen deutlich leichter zu entschärfenden, mechanischen Heckaufschlagzünder. Während des Einsatzes musste die U 3 ihren Betrieb zeitweise einstellen. Nachdem ein Bagger die Bombe aus dem Wasser vor der Speicherstadt gehoben und auf einer Schute abgelegt hatte, dauerte es 38 Minuten, bis ein Sprengmeister des Kampfmittelräumdienstes kurz vor 23.30 Uhr den Aufschlagzünder herausgedreht hatte und Entwarnung gab.