Hamburg. Wie sicher ist das Tragwerk des Saaldachs der Elbphilharmonie? Seit mehr als einem Jahr streiten die Stadt und der Baukonzern Hochtief über diese Frage. Fast genauso lange steht die Baustelle weitgehend still. Gestern begann das Unternehmen, wie im Juli in einem Eckpunktepapier mit der Stadt vereinbart, mit Messungen am Konzertsaal, um den Absenkungsvorgang des Saaldachs zu überwachen.

"Hierzu wird zunächst eine sogenannte Nullmessung vorgenommen, die der Bestandsaufnahme der vorhandenen Tragwerksstruktur dient", teilte der Konzern mit. "Im Rahmen dieser Messungen werden sowohl die äußere Saaldachschale als auch das gesamte Stahltragwerk messtechnisch aufgenommen." Derzeit ruht das Dach auf 21 Auflagen, von denen in einem ersten Schritt sieben "lastfrei" gesetzt werden. Mithilfe des installierten Messsystems kann punktgenau geprüft werden, welche Auswirkungen dieses Absenken auf einzelne Bereiche des Bauwerks eventuell hat - und ob die Stahl-Beton-Konstruktion deshalb womöglich an bestimmten Stellen ertüchtigt werden muss. Die Stadt hält das nicht für nötig. Die Statik sei mehrfach geprüft worden, die Sicherheit sei gewährleistet. Der Konzern bezweifelt das.