Stahlträger rutschte aus Greifarm eines Baggers und löste eine Kettenreaktion aus. Verletzt wurde niemand

Altstadt. Erst ein metallisches Knirschen, dann stürzten Betonteile und Fassadenbrocken auf den Bürgersteig. Bei Abrissarbeiten eines alten Bürogebäudes an der Kreuzung Ludwig-Erhard-Straße/Rödingsmarkt sind am Montagvormittag ein Baugerüst sowie einige große Mauerteile und Metallstreben in die Tiefe gestürzt. Verletzt wurde dabei niemand. "Vorsichtshalber wurden der Gehweg und eine Fahrspur vorher abgesperrt", sagte Volker Benkendorf, Geschäftsführer der zuständigen Abbruchfirma Wilko Wagner. Einzig eine Litfaßsäule und einige Absperrgitter wurden in Mitleidenschaft gezogen. Nun seien Statiker dabei, die Hintergründe des ungeplanten Zusammenbruchs und die Standfestigkeit des Gebäudes zu ermitteln.

Um kurz vor 11 Uhr soll der Polizei zufolge ein Arbeiter mit einem Abrissbagger versucht haben, einen Stahlträger vom Dach der Bauruine zu entfernen. Dabei soll der Träger aus dem Greifarm des Baggers gerutscht und zurück auf das Bürogebäude gestürzt sein. Von dort aus soll er mit allerhand Scherben, Schutt und Stangen abgestürzt sein. Polizei und der Bauleiter beschlossen, den Bereich rund um das Gebäude großräumig abzusperren.

Die Polizei musste zwischenzeitlich die Ludwig-Erhard-Straße zwischen Holstenwall und Rödingsmarkt vollständig sperren, woraufhin es vor allem aus Richtung St. Pauli zu Staus kam. Am Nachmittag war der Verkehr in Richtung Reeperbahn wieder freigegeben worden. In Richtung Deichtor wurden allerdings nur zwei der drei Spuren wieder geöffnet, weshalb es immer wieder zu kurzen Staus kam. Mit den Aufräumarbeiten hat das Abbruchunternehmen in der Nacht begonnen, sie sollen bis Mittwoch andauern.