Othmarschen. Die 54 Jahre alte Pflegekraft, die gestern gemeinsam mit einer auf den Rollstuhl angewiesenen Seniorin, 76, auf einem Zebrastreifen am Klein Flottbeker Weg in einer Tempo-30-Zone von einem Porschefahrer übersehen und überfahren wurde, schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Sie hatte bei dem Unfall schwerste Kopfverletzungen erlitten, ist in ein künstliches Koma versetzt worden.

Am Mittwoch um 15.26 Uhr hatte Pflegerin Sigrid O. die Rentnerin Barbara K., die im Rollstuhl sitzt, über den Zebrastreifen an der Kreuzung zur Droysenstraße geschoben. In dem Moment, als beide etwa in der Straßenmitte waren, fuhr der Architekt Matthias O. in seinem silberfarbenen Porsche Carrera RS in Richtung stadtauswärts. Er sah die beiden Frauen offenbar nicht, überfuhr sie, ohne zu bremsen, sodass sie in die Luft geschleudert wurden und auf die Straße stürzten. Die Unfallopfer blieben mit schwersten Verletzungen auf dem Asphalt liegen. Im Gegensatz zur Pflegerin schwebte die 76-jährige Barbara K. gestern nicht mehr in Lebensgefahr. Matthias O. erlitt einen Schock, nachdem er gesehen hatte, was geschehen war. Am Abend vernahmen Polizeibeamte ihn. Gutachter der Dekra untersuchten noch am Mittwochabend den Unfallort. Ihre Feststellungen vor Ort müssen sie mit den Aussagen des Unfallfahrers abgleichen. Von den Spuren des Unfalls erhoffen sie sich auch Rückschlüsse auf das Tempo, mit dem Matthias O. zum Unfallzeitpunkt unterwegs war. Auf den 61-Jährigen kommt ein Strafverfahren zu.