Patientenversorgung “nicht mehr ausreichend“. Angeblich fehlen 38 Vollzeitkräfte

Hamburg. Der Betriebsrat der Asklepios-Klinik Harburg (AKH) schlägt Alarm: In zwei internen Schreiben, die dem Abendblatt vorliegen, wird massiv die Patientenversorgung kritisiert, die teilweise als nicht mal mehr "ausreichend" bezeichnet wird. Anlass für den Vorstoß ist offenbar eine erhöhte Anzahl von "Gefährdungsanzeigen". Diese werden vom Pflegepersonal veranlasst, wenn die Versorgung der Patienten nicht mehr in vollem Umfang gewährleistet ist. Pflegekräfte seien allein für bis zu 24 Patienten verantwortlich.

Während Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz den Notstand gegenüber dem Abendblatt bestritt, soll der stellvertretende Pflegedirektor Andreas Dubinsky dem Betriebsrat den "dramatischen Personalmangel" durch viele Langzeitausfälle bestätigt haben. Im Rahmen der Mindestschichtbesetzung fehlten aktuell 38 Vollzeitkräfte. Das sei nicht kompensierbar, weshalb es sogar schon zur Schließung ganzer Stationen gekommen sei.

Rico Schmidt, Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde, wollte die Situation in Harburg nicht kommentieren. Die Stadt ist mit 25,1 Prozent an den sieben Hamburger Asklepios-Kliniken beteiligt. Allein 30 Millionen Euro investierte sie in den (insgesamt 50 Millionen Euro teuren) Umbau des Harburger Krankenhauses.