Welche sind die architektonischen Glanzstücke der Stadt? Darüber können alle Bürger abstimmen. Die Senatoren haben schon gewählt.

Hamburg. Architektur ist vielfältig, manches ist schön, manches ist besonders schützenswert. Doch was sind Hamburgs Glanzstücke? Und über welche Bauwerke ärgern sich die Hamburger? Um das herauszufinden, startet die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt im Internet eine Umfrage, bei der die Bürger über ihre Lieblingsbauwerke abstimmen können. Und weil auch die Senatoren und der Bürgermeister ganz normale Hamburger Bürger sind, haben sie bereits mitgemacht. Dem Hamburger Abendblatt haben sie ihre Lieblingsplätze in der Hansestadt verraten - allen voran Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD): "Typisch Hamburg ist für mich die Jarrestadt: Helle zweieinhalb Zimmer plus Küche/Bad und fließend warmes Wasser: Das war in den 1920er-Jahren ein echter sozialer Fortschritt."

Barbara Kisseler schätzt vor allem die Harburger Phoenix-Hallen

Ihr Kollege, Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos), liebt den Hafen. "Typisch hamburgisch sind viele Gebäude von Fritz Schumacher. Das schönste ist für mich persönlich das Lotsenhöft an der Elbe. Wenn ich auf meinem Schiff die Elbe heraufkomme und das Lotsenhöft sehe, weiß ich, ich bin zu Hause."

+++++Hamburg soll zwei Welterbestätten bekommen+++++

Als Kunstliebhaberin hat Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) ein eher unscheinbares Gebäude zu ihrem Liebling erkoren, in dem in Wahrheit sehr viel Kunst steckt. "Typisch hamburgisch sind für mich die Harburger Phoenix-Hallen, in denen auch die Sammlung Falckenberg beheimatet ist. Der Rotklinker außen und die hervorragende Kunstsammlung im Inneren beweisen, dass hinter Hamburgs Kaufmannsfassaden ein kulturbegeistertes Herz schlägt."

Der Bürgermeister nannte kein Haus, sondern den Altonaer Balkon

Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Gesundheitssenatorin, ist begeistert von einem sehr prägenden Hamburger Gebäude. "Das Chilehaus des Kontorhaus-Viertels im Stil der norddeutschen Backsteingotik gehört für mich zu den typischen und markantesten Bauwerken unserer Stadt. An kaum einem anderen Platz in Hamburg wird einem die traditionsreiche Geschichte der Handels- und Hafenstadt deutlicher vor Augen geführt." Innensenator Michael Neumann (SPD) führt es eher ein bisschen aus der Stadt heraus: "Typisch Hamburg ist für mich der Regatta-Turm an der Dove Elbe, weil man von dort aus die schönsten Sonnenuntergänge der Stadt beobachten kann."

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) konnte sich für kein Bauwerk der Stadt entscheiden und wählte daher einen etwas anderen Lieblingsort in der Hansestadt: "Hamburg pur ist für mich der Altonaer Balkon - weil man von dort eine so beeindruckende Aussicht über die Elbe und den Hafen hat."

Alle Hamburger können noch bis zum 19. September ihre Stimme auf www.hamburg.de/stadtwerkstatt abgeben. Die Ergebnisse werden in der Stadtwerkstatt am selben Tag von 18.30 bis 21.30 Uhr in der Freien Akademie der Künste, Klosterwall 23, vorgestellt und diskutiert.