Altstadt. Nordkirchen-Bischöfin Kirsten Fehrs hat dazu aufgerufen, dem "Tabu-Thema Suizid" mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Es werde zu wenig über die Selbsttötung gesprochen und zu wenig mit denen, die zurückbleiben, sagte sie gestern Abend in einem Gedenkgottesdienst zum Welttag der Suizidprävention in der Hauptkirche St. Jacobi. Fehrs: "All das Ungesagte legt sich für viele auf die Seele wie ein Stein, der alles Lebendige beschwert."

Es müsse aber Licht in dieses Dunkle, sagte die Bischöfin. Gottesdienstliche Feiern würden "einen öffentlichen Raum geben für die Trauer, das Nichtverstehen, den Schmerz und auch die Wut", sagte Fehrs. So werde "das letztlich Unfassbare wieder behutsam in unsere Wirklichkeit aufgenommen". Jedes Jahr sterben in Deutschland fast 10 000 Menschen durch Suizid (Hamburg: 235).