Der VW-Konzern kürzt seine Produktion. Diese Nachricht ist angesichts der jahrelangen weltweit großen Zuwächse des Wolfsburger Autoherstellers zwar kein Desaster, doch es ist ein deutliches Zeichen, dass die Euro-Krise nun auch die Autoindustrie in Deutschland erreicht hat.

VW bekommt wie bereits andere Autobauer die Kaufzurückhaltung insbesondere in den Krisenländern zu spüren. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit können sich viele Menschen in Griechenland und Spanien keine Neuwagen mehr leisten. Die Entwicklung führt damit auch klar vor Augen, wie abhängig die deutsche Exportnation und ihre Unternehmen von der Wirtschaftsentwicklung auf der Welt sind. Geht es den Kunden schlecht, bekommen auch die Lieferanten hierzulande zeitversetzt Probleme.

Während bei Opel und manchen Autozulieferern bereits kurzgearbeitet wird, fängt VW die Produktionskürzungen durch den Abbau von Überstunden auf. Doch der VW-Chef kann Kurzarbeit auch für seinen Konzern 2013 nicht ausschließen. Bleibt zu hoffen, dass das Instrument Kurzarbeit im Krisenfall wieder als vorausschauendes Mittel eingesetzt wird, statt Mitarbeiter zu entlassen.

Dass die Krise die deutschen Autobauer bisher noch nicht ganz so hart getroffen hat, hängt auch damit zusammen, dass die meisten deutschen Autobauer ihre Unternehmen frühzeitig global ausgerichtet haben. So sind beispielsweise für VW Asien, aber auch die USA wichtige Märkte. Diese stärken den Konzern in europäischen Krisenzeiten, machen ihn robust für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft.