Die Zahlen sind ein Armutszeugnis für die Wirtschaft und Politik. Weltweit befindet sich die Jugendarbeitslosigkeit auf einem erschreckend hohen Niveau. Nicht nur in Entwicklungsländern, sondern gerade auch in den Industrieländern sind im Durchschnitt 17,5 Prozent der jungen Menschen ohne Beschäftigung. Durch diese Situation wird nicht nur ein großes wirtschaftliches Potenzial vergeudet, sondern auch die Hoffnung einer Generation auf ein selbstfinanziertes Leben zerstört.

Besonders eklatant stellt sich in Europa derzeit die Situation in den Krisenstaaten Spanien und Griechenland dar, wo gut jeder zweite Jugendliche ohne Arbeit ist. In der dadurch entstehenden Unzufriedenheit steckt ein enormer sozialer und gesellschaftlicher Sprengstoff, der schlimmstenfalls in politischem Radikalismus münden kann. Deutschland steht mit einer vergleichsweise geringen Arbeitslosigkeit bei seinen Jugendlichen mit 6,9 Prozent geradezu blendend da. Zu verdanken ist diese Entwicklung der guten Wirtschaftslage, aber auch dem dualen Berufsausbildungssystem. Durch die Lehre lernen Jugendliche frühzeitig ein Unternehmen kennen und umgekehrt, in dem sie nicht selten nach erfolgreichem Abschluss fest übernommen werden.

Wichtig ist, dass kein arbeitsloser Jugendlicher vergessen wird. Förderprogramme zur Ausbildung junger Leute sind deshalb das Gebot der Stunde, notfalls auch staatlich unterstützte Löhne für Berufseinsteiger. In Europa gibt es Milliarden Euro nicht abgerufener Fördermittel, die umgeschichtet werden könnten. Die EU steht jetzt in der Pflicht, ihrem Nachwuchs eine Chance zu geben.