St. Pauli. Diskriminierung an der Discotür? Menschen mit dunkler Hautfarbe wird von Türstehern auf der Reeperbahn angeblich häufig der Eintritt verwehrt. Das ist zumindest das Ergebnis eines stichprobenartigen Tests, den die Antidiskriminierungsberatung basis & woge am vergangenen Wochenende gemacht hat. "Das Ergebnis ist eindeutig: Rassistische Stereotypen greifen an den Klubtüren, das haben wir nachgewiesen", sagte Birte Weiß vom Verein gestern.

Bei dem Test wollten drei dunkelhäutige und anschließend drei weiße Männer in verschiedene Klubs. "Nachdem die schwarzen Männer in den fünften Klub nicht hineingelassen wurden, haben wir den Test abgebrochen", sagte Weiß. Der Verein, der von der Stadt Hamburg mit 20 000 Euro unterstützt wird, berät Menschen ausländischer Herkunft, die sich benachteiligt fühlen.

"Die Männer der beiden Gruppen waren ähnlich gekleidet, hatten ein ähnliches Alter und waren weder alkoholisiert noch sonst auffällig", sagte Weiß. Daher könne man nur die Schlussfolgerung ziehen, dass sie aus rassistischen Gründen abgelehnt wurden. "Ich fühle mich beleidigt und diskriminiert", sagte Oliver Joel Zombou Djoutsop, der aus Kamerun stammt und an dem Test teilgenommen hat.

Vor vier Jahren hatte ein ähnlicher Fall für Aufsehen gesorgt, als ein Jurist aus Äthiopien von einem Klub auf der Reeperbahn abgewiesen wurde. Damals gab es einen runden Tisch der Kiez-Klubbesitzer und Leitlinien des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) gegen Diskriminierung.