25 deutsche und 25 amerikanische Führungskräfte diskutieren in Blankenese bei der diesjährigen Young-Leaders-Konferenz über Krisen

Blankenese. Die Wirtschafts- und Finanzkrise fordert Politiker weltweit - müssen die bisher geltenden Maßstäbe für Wohlstand neu überdacht werden? Mit solchen Fragen und Herausforderungen befassen sich in diesen Tagen 25 deutsche und 25 amerikanische Führungskräfte im Elsa-Brandström-Haus in Blankenese bei der diesjährigen Young-Leaders-Konferenz der Atlantik-Brücke.

"Bei der Finanzkrise sollte man lernen, mit gegenseitiger Schuldzuweisung aufzuhören, jeder einzelne von uns muss hier Verantwortung zeigen, auch darüber haben wir diskutiert", berichtet Teilnehmerin Cathryn A. Clüver, eine studierte Politikwissenschaftlerin, die an der Harvard-Universität in Boston ein Forschungsprogramm zu Diplomatie und Innovationen in der Außenpolitik leitet. Ihre Familie hat Hamburger Wurzeln: Ihre Mutter ist US-Amerikanerin, ihr Vater Deutscher, "meine Eltern haben sich in Hamburg kennengelernt", sagt die 36-Jährige.

In vier Arbeitsgruppen (Wirtschaft & Finanzen, Klima & Energie, Außen- und Sicherheitspolitik sowie Gesellschaft) diskutieren die Konferenzteilnehmer noch bis zum kommenden Freitag die Probleme, die sich aus Krisen ergeben, sowie Lösungsansätze und Anforderungen für Nachhaltigkeit in wirtschaftlicher, ökologischer und politischer Hinsicht. Die konkreten Fragestellungen werden von den Young Leaders selbst erarbeitet, die Formate der Arbeitsgruppen ermöglichen den Teilnehmern, die Konferenz mitzugestalten. "Wir haben alle Hunger nach einer Vision. Durch diesen kritischen gemeinsamen Austausch erarbeiten wir gemeinsam neue Projekte", sagt Cathryn A. Clüver. "Es ist eine ideale Plattform, viele Nachwuchskräfte mit Potenzial zusammenzuführen, man kann davon gegenseitig profitieren, auch sein eigenes Potenzial erkennen", sagt Thomas R. Cunningham, Teilnehmer aus dem US-Außenministerium.

Die Atlantik-Brücke veranstaltet die Konferenz seit Jahren. Es ist ein gemeinnütziger, privater und überparteilicher Verein mit dem Ziel, eine Brücke zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zu schlagen. Es geht um besseres gegenseitiges Verständnis, Zielgruppe sind deutsche und amerikanische Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik, den Streitkräften, der Wissenschaft, den Medien und der Kultur. Sie sollen bei der Atlantik-Brücke einen Rahmen für vertrauliche Gespräche finden, Netzwerke schmieden, den transatlantischen Dialog in der kommenden Generation lebendig halten. "Es ist ein interdisziplinärer Dialog, jeder ist auf seinem Gebiet Experte, zudem wächst die Gruppe zusammen", sagt Eveline Y. Metzen, Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke.