Wenn Stellingen am Sonnabend mit einem großen Kulturfest den 100. Geburtstag seines Wasserturms feiert, liegt das auch an Helmut Fröchling. Der 71 Jahre alte Hamburger wohnt zusammen mit seiner Frau Gisela Steinhardt im 12. Stock des weithin sichtbaren Wahrzeichens und sagt: "Jedes Gebäude hat eine Geschichte." Seine Wohnung hat eine ganz besondere. Dort oben befand sich die Aussichtsplattform des Wasserturms, der 1974 als letzter in Hamburg stillgelegt wurde. Für das Stadtteilfest, das Fröchling mit Bewohnern, der Stadtteilschule Stellingen und der Grundschule Brehmweg auf die Beine stellte, wird das markante Bauwerk nun erstmals wieder geöffnet. Der Turm darf bestiegen werden. Nach 220 Stufen gibt es ein Glas Hamburger Wasser, einen Teilnehmerstempel - und einen grandiosen Rundumausblick über die Stadt.

Helmut Fröchling war Dozent für Geschichte bei der Bundeswehr. Einer seiner Schwerpunkte: Bürgerbeteiligung. Mit dem Turmfest hat der pensionierte Politikwissenschaftler, der mit seiner Frau viele große Flüsse in Deutschland per Fahrrad von der Quelle bis zur Mündung erkundet hat, nun beide Interessen gebündelt - das Engagement des Einzelnen und ein historisches Jubiläum. "Ich habe Spaß am Organisieren und daran, Menschen zusammenzubringen", sagt der vierfache Großvater. Am Sonnabend werden es ziemlich viele sein.