Hamburg.. Berufstätige Frauen in Hamburg gingen im vergangenen Jahr um ein Drittel häufiger zum Arzt und waren drei Tage länger krankgeschrieben als ihre männlichen Kollegen. Statistisch gesehen gingen die bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Frauen im Durchschnitt 3,4-mal zum Arzt und waren 15,62 Tage arbeitsunfähig, teilte die Krankenkasse gestern mit. Sie verwies dabei auf ihren Gesundheitsreport in Hamburg. Die Männer hatten demnach nur 2,5 Arztkontakte und wurden für 12,57 Tage krankgeschrieben. Im bundesweiten Vergleich liegt Hamburg bei den Arztkontakten auf dem sechsten, bei den Medikamentenverordnungen auf dem zwölften Platz.

Allerdings nehmen Männer häufiger Medikamente. So erhielten Männer 2011 durchschnittlich 184 Tagesdosen je Erwerbsperson, Frauen dagegen nur 181 Tagesdosen. Besonders auffällig ist der Unterschied bei den Medikamenten für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hier verordneten die Ärzte männlichen Beschäftigten fast 87 Tagesdosen, weiblichen Beschäftigten dagegen nur 41 Tagesdosen. "Männer interessieren sich allgemein weniger für ihre Gesundheit", sagt TK-Landesleiterin Maren Puttfarcken. "Sie betreiben eher Reparatur- als Vorsorgemedizin." Grundlage für die Hamburger Gesundheitsdaten waren 147 000 Erwerbspersonen.