Man kann es Hamburger Kunden und Händlern nicht übel nehmen, dass sie auf jede erdenkliche Weise versuchen, das Verschwinden der Glühbirne noch für einige Jahre hinauszuzögern. Zu wenig überzeugend und zu teuer sind die Alternativen, die die Industrie als Ersatz für die geliebten Leuchtmittel anzubieten hat.

Energiesparlampen haben noch immer mit Einschaltverzögerungen, einem zu kühlen Licht und dem Einsatz von giftigem Quecksilber zu kämpfen. LED-Lampen sind in dieser Hinsicht zwar wesentlich besser, kosten aber ein Vielfaches von den alten Glühbirnen. Allenfalls die derzeit stark beworbenen Halogenlampen sind mit den alten Glühlampen zu vergleichen. Doch geht es nach dem Willen der EU-Kommission, dann sollen auch die meisten dieser Modelle schon 2016 vom Markt verschwinden, weil sie nicht effizient genug sind.

Natürlich ist es wichtig, den Stromverbrauch in den privaten Haushalten zu senken. Doch ein erprobtes und preiswertes Produkt wie die Glühbirne sollte nur dann verboten werden, wenn die Nachfolgemodelle auch wirklich technisch ausgereift sind. Sonst fühlen sich die Bürger zu Recht von der EU-Bürokratie gegängelt und reagieren mit Verhaltensweisen wie zu Kriegszeiten: Sie horten und hamstern.

Regelrechter bürokratischer Irrsinn wäre es, das Handelsverbot für die Glühbirnen nun auch noch von einem Heer von Kontrolleuren überwachen zu lassen, wie jüngst aus dem Haus von Energiekommissar Günther Oettinger gefordert. In einer Stadt wie Hamburg gibt es sicher dringendere Probleme als ein paar Rebellen im Lampenladen.