Marienthal. Die Anwohner der Jüthornstraße machen mobil. Sie wollen ein Lkw-Verbot für ihre Straße durchsetzen, die derzeit Zubringer für die Autobahn ist. "Unsere Straße ist eine reine Wohnstraße und entsprechend schmal dimensioniert", sagt Anwohner Gerhard Kobe, der eine Interessengemeinschaft von mittlerweile 120 Nachbarn hinter sich weiß. "Die Erschütterungen durch die großen Sattelauflieger lassen bei mir die Gläser im Schrank vibrieren", sagte Kobe.

Zu Spitzenzeiten hat er in seiner Straße bis zu 100 Lkw in der Stunde gezählt. "Fluglärm ist ein Säuseln dagegen, und er hört um 22 Uhr, spätestens um 23 Uhr auf. Bei Lkw-Lärm ist das ganz anders. Da kommt die Hochphase oft erst nachts." Die Bezirksversammlung Wandsbek unterstützt jetzt die Anwohner und fordert ein Durchfahrtsverbot für Lkw über zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sowie eine geänderte Beschilderung:

Die großen Wegweiser zur Autobahn Richtung Lübeck und Berlin an der Ecke Robert-Schumann-Brücke dürften nicht mehr in die Jüthornstraße weisen, die als Abkürzung zum Horner Kreisel dient. Kleinere Lkw müssten für die Nahversorgung auch weiterhin fahren dürfen. Linken-Fraktionschef Vasco Schultz wandte sich gegen die Initiative und bescheinigte ihr "ein Vorgehen nach dem Sankt-Florians-Prinzip". Die Frage, ob das Ansinnen der Anwohner Aussicht auf Erfolg habe, verwies die Innenbehörde an die Verkehrsdirektion. Polizeipressesprecher Andreas Schöpflin erklärte, der Verkehrsdirektion sei in dieser Sache "kein Beschluss der Bezirksversammlung bekannt. Insofern hat sich die Verkehrsdirektion mit dieser Frage nicht befasst."