Bezirk prüft elf Monate nach Unfall am Turmweg Ideen der Eltern. Entscheidung erst im September

Rotherbaum. Elf Monate ist der Unfall her, bei dem ein Kind der Grundschule Turmweg von einem Bus auf der Hallerstraße angefahren und verletzt wurde. Daraufhin schloss die Schule den Nebeneingang, der vom Schulgelände auf diese Straße führte. Die Diskussion war groß, Eltern, Lehrer und Polizei nahmen sich vor, gemeinsam an einem neuen Gesamtkonzept für einen sicheren Schulweg zu arbeiten. Geändert hat sich (noch) nichts.

Immer noch ignorieren Eltern die verschlossene Pforte an der Hallerstraße, heben ihre Kinder über den Zaun oder klettern gar selbst darüber. "Es sind die üblichen Verdächtigen", sagt Elternratsvorsitzende Kristiane Schlaak. Manche seien einfach unverbesserlich. Zur Lösung des Problems trägt solches Verhalten freilich nicht bei. Für viele ist die Benutzung des Haupteingangs jedoch mit einem Umweg verbunden. Hinzu kommt das tägliche Verkehrschaos am Turmweg.

Im Gegensatz zur Hallerstraße mangelt es dort an Parkplätzen, sodass gerade morgens und mittags Eltern, die ihre Sprösslinge in die Schule bringen oder abholen, Stau verursachen. Zwischen 7.45 und 8 Uhr fahren 160 Autos vor, wie eine Elternumfrage ergab.

"Physisch hat sich noch nichts getan", beklagt sich Schlaak. Allerdings lägen dem Bezirk Eimsbüttel bereits mehrere Vorschläge vor, wie das Schulwegproblem gelöst werden könnte. "Wir vom Elternrat haben einen Ausschuss Sicherer Schulweg gegründet", sagt die Vorsitzende. Ihr Vorschlag sieht einen zweiten Eingang für das Schulgelände vor, idealerweise an der Buskehre auf der Hallerstraße. Auch eine "Drop Zone", wo Eltern kurz halten können, und die Einrichtung einer Tempo-30-Zone auf der Hallerstraße würden den Schulweg sicherer machen, wie eine "Verkehrsschau" ergab.

"Wir prüfen die Vorschläge noch", sagt Stephan Glunz, Sprecher des Bezirksamts Eimsbüttel. In der nächsten Sitzung des Kerngebietsausschusses am 3. September solle aber eine Entscheidung vorgestellt werden, verspricht er. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Unfall, der sich am 5. September ereignet hatte, könnte der Weg in die Grundschule Turmweg also doch noch sicherer gemacht werden.

Die Schulbehörde weist zudem auf Aktionen zur Verkehrserziehung der Schüler hin. Im Mai wurde das richtige Verhalten an Bushaltestellen thematisiert. Am 21. September wird die Aktion Zu Fuß zur Schule vorgestellt. "Dazu wird von der Schule mit Eltern ein Konzept erarbeitet, möglichst ohne Auto die Schule anzusteuern", sagt Behördensprecher Peter Albrecht. "Die Angelegenheit geht seinen gesetzlichen Gang."

Den Grundschülern bringt das bislang wenig. Verkehrsschilder, die auf Kinder aufmerksam machen, fehlen noch immer. Auch der Schulwegplan der Polizei ist veraltet. "Wir warten gespannt auf die Entscheidung in ein paar Wochen", sagt die Elternratsvorsitzende Kristiane Schlaak.