Experten: Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz könnte am Fachkräftemangel scheitern

Hamburg. An Hamburgs Kindertagesstätten und ganztägigen Grundschulen droht ein erheblicher Mangel an qualifizierten Erziehern. Schon jetzt fehlen nach Angaben der Sozialbehörde 350 Fachkräfte. Im kommenden Jahr werden es nach Berechnungen des Deutschen Jugendinstituts schon 500 sein. Kita-Träger und Opposition fordern den Senat auf, Strategien zu entwickeln, um mehr Frauen und Männer für den Erzieherberuf zu gewinnen. "Sonst könnte der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz am Fachkräftemangel scheitern", warnte Martin Peters vom Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Zwar ist Hamburg bundesweit Vorreiter beim Kita-Ausbau - mit dem vorzeitigen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Zweijährige seit August sind rund 1600 Kinder zusätzlich in die Krippe gekommen. Von August 2013 an haben auch Einjährige einen Anspruch auf Krippenbetreuung. Doch fehlt das nötige Fachpersonal. Auch an den Grundschulen mit ganztägiger Betreuung werden laut Peters im kommenden Jahr mindestens 100 zusätzliche Erzieher in Vollzeit benötigt. Die Sozialbehörde habe die Verbände und Träger aufgefordert, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter, wenn möglich, zu erhöhen. Mit der Bundesagentur für Arbeit werden derzeit Gespräche über das Thema "Quereinsteiger" geführt.