Baggerfahrer beschädigt Gasleitung an Wilhelmsburger Reichsstraße. Stau von der City bis Barmbek

Wilhelmsburg. Weil um 9.11 Uhr ein Baggerfahrer mit der Schaufel seines Arbeitsgeräts ein Gasrohr in Wilhelmsburg beschädigte, brach am späten Nachmittag in der Hamburger Innenstadt der Verkehr zusammen. Wer in diesen Stunden in den Süden der Stadt wollte oder aus dem Süden in die City, der musste schon viel Geduld aufbringen: Wegen des Lecks musste die Kraftfahrstraße B 4/B 75, die Wilhelmsburger Reichsstraße, bis um 16.25 Uhr voll gesperrt werden. Auch danach stand in südlicher Richtung zunächst nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.

Der Baggerfahrer einer Tiefbaufirma, dem das Malheur passierte, war am Kükenbrack, gleich neben der besonders im Berufsverkehr stark befahrenen Straße auf dem Gelände der geplanten Internationalen Gartenschau (igs) tätig, als er versehentlich einen Zahn der Baggerschaufel in das Mitteldruckrohr trieb. Mitarbeiter informierten den Gasversorger, Feuerwehr und Polizei. Die Beamten richteten einen Sperrradius von 100 Metern ein: Der Verkehr auf der B 4/B 75, die die Stadtautobahnen A 253 und A 252 verbindet, wurde gestoppt - eine Verkehrsmaßnahme, die sich zunächst natürlich im Hamburger Süden auf den Verkehr auswirkte, zumal die Auffahrt zur A 1, die eine Ausweichstrecke gewesen wäre, derzeit noch wegen Bauarbeiten gesperrt ist.

Feuerwehrleuten blieb am zischenden Gasrohr zunächst nichts anderes übrig, als Sand auf das Leck zu schütten. E.on-Mitarbeiter näherten sich in Vollschutzanzügen und Atemschutzmasken dem Leck, aus dem das Gas mit einem Druck von einem Bar strömte. Mit Schaufeln legten sie das Loch frei - und stellten dann fest, dass der Baggerfahrer das Rohr an einer denkbar ungünstigen Stelle, nämlich genau dort, wo ein Messrohr abzweigt, getroffen hatte. E.on-Sprecher Volker Mielisch: "Das machte eine deutlich schwierigere Reparatur notwendig, die außerdem bei weiterhin strömendem Gas ausgeführt werden musste." Die zunächst gestellten Prognosen, die Straße sei voraussichtlich gegen Mittag wieder befahrbar, mussten folglich korrigiert werden.

Unterdessen hatten sich auch in der Innenstadt und rund um die Alster bis nach Barmbek lange Staus gebildet - dies vor allem, weil immer wieder Autofahrer auf Kreuzungen den Querverkehr blockierten.

Um 16.25 kam die ersehnte Entwarnung von der Einsatzstelle: Die E.on-Mitarbeiter hatten das Leck geschlossen, das Zischen aus der Leitung war verstummt. Die Feuerwehr trat den Rückzug an, die Polizeibeamten gaben die Straßen nach und nach wieder frei. Bis zum Abend waren die massiven Nachwirkungen der kleinen Ursache zu spüren.