Das langjährige Hamburger Sorgenkind Conergy scheint sich wirtschaftlich wieder zu erholen. Mit einer Verbesserung der Kostenstruktur durch die Einstellung und den Verkauf von Problembereichen will das krisengebeutelte Unternehmen wieder längerfristig in der Gewinnzone bleiben. Das wäre eine gute Nachricht, nicht nur für die Stadt, die auf Steuerzahlungen hoffen kann, sondern auch für die Mitarbeiter, die weniger Furcht vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes haben müssten.

Conergy hat sich in einem schwierigen Umfeld verbessert, doch insgesamt liegt die Solarbranche am Boden - aus eigenem Verschulden. Denn in Zeiten der Überkapazitäten, in denen billige chinesische Importe den Markt überschwemmen, müssen die deutschen Hersteller dafür büßen, dass sie in den vergangenen Jahren, in denen es üppige Subventionen für die Branche gab, zu träge geworden waren. Die in den Werken der Firmen gebauten Anlagen konnten teuer an deutsche Hausbesitzer verkauft werden. Die Branche glaubte sich dank der Fördergelder zu lange in Sicherheit. Als dann die neue Billigkonkurrenz kam, gab es noch nicht einmal den Ansatz einer Abwehrstrategie.

Das Beispiel der Solarbranche zeigt, dass Subventionen nicht immer hilfreich sind. Wer alimentiert wird, hat weniger Druck, Innovationen zu entwickeln. Zwar waren die Hilfen zu Beginn der Solartechnik richtig, aber jetzt sollten die Fördersummen stetig sinken. Das könnte der Branche sogar helfen, weil sie dann lernen muss, sich mit neuen Ideen gegen Konkurrenz durchzusetzen.