Allein im vergangenen Jahr 798 Bußgeldbescheide. Interview mit Ties Rabe

Hamburg. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat Bußgeldbescheide und Jugendarrest als Druckmittel gegen Schulschwänzer verteidigt. "Diese beiden Instrumente sollen allen Beteiligten klarmachen: Wir verstehen beim Schulschwänzen keinen Spaß. Genau das erfüllen diese Maßnahmen", sagte er dem Abendblatt.

Die Schulbehörde hat im vergangenen Jahr 798 Bußgeldbescheide wegen Schulpflichtverletzungen verhängt - doppelt so viele wie drei Jahre zuvor. Gegen 132 Schulschwänzer wurde Jugendarrest verhängt.

Rabe räumte ein, dass diese Maßnahmen bei einigen Schülern wenig bewirken. "Man muss früh ansetzen - schon in der Grundschule. Und man muss sorgfältig und konsequent handeln. Wir müssen zudem Eltern aufklären über die großen Probleme, die bei Schulschwänzen entstehen. Ich habe den Eindruck, dass einige Schwänzen oft als Kavaliersdelikt sehen."

Die Behörde wird den Lehrern aber keine zusätzlichen Ressourcen für Schulschwänzer zur Verfügung stellen. Der Lehrerverband hatte eine Art Guthabenkonto gefordert. Rabe verwies darauf, dass die Stadt bei gleichbleibender Schülerzahl in den vergangenen Jahren mehrere Hundert Lehrer eingestellt habe. "Das ist eine ganz deutliche Entlastung", sagte der Senator.