Sternschanze. Bis zum 9. August sollte der Bezirk Altona ein Konzept für das Lärm- und Alkoholproblem vorgelegt haben. In der Kürze der Zeit sei es jedoch "nicht möglich gewesen, ein umfangreiches Konzept zu erarbeiten", sagte eine Sprecherin des Bezirks Altona: "Für die Umsetzung solcher Beschlüsse ist in der Regel eine Frist von drei Monaten vorgesehen."

Einen Zwischenstand gebe es aber zu vermelden: Noch im August soll es Schwerpunktkontrollen des Bezirklichen Ordnungsdiensts (BOD) geben. Erste Einsätze seien werktags nach 22 Uhr und am Wochenende geplant. Da beim BOD Altona elf Mitarbeiter im Schichtdienst für den gesamten Bezirk zuständig sind, sei es nicht auszuschließen, dass auch BOD-Mitarbeiter aus anderen Bezirken als Unterstützung angefordert würden.

Außerdem ist eine mehrsprachige Info-Broschüre für "anwohnerfreundliches Party-Verhalten" in Planung, die unter anderem in Kiosken, Hotels, Restaurants und Bars verteilt werden soll. "Der Flyer wird auf Deutsch, Türkisch und Dänisch erscheinen", sagte die Sprecherin. Eine Übersetzung ins Dänische sei notwendig, weil das Viertel Anziehungspunkt vieler dänischer Touristen sei, die zudem oftmals in den umliegenden Hotels übernachten. Wann die Broschüre erstmals erscheint, steht noch nicht fest.

Für die Forderung nach einem örtlichen Alkoholverbot, über das unter anderem Marc Classen, Vizefraktionschef der SPD Altona, laut nachgedacht hatte, gelte jedoch weiterhin: "Eine solche Entscheidung muss auf Senatsebene und nicht im Bezirk getroffen werden", sagte die Sprecherin des Bezirksamts. Es stelle sich grundsätzlich die Frage, wie man ein lokales Verbot rechtfertigen könne, das zwar das Schanzenviertel, nicht aber andere "feierintensive Bezirke wie St. Pauli" betreffe.

Daher sei vor allem die Analyse rechtlicher Grundlagen wichtig. "Wir überprüfen, inwieweit landesrechtliche Regelungen anderer Bundesländer beispielgebend für Hamburg sein könnten", erklärte die Sprecherin weiter.

In das Handlungskonzept sollen auch die Ergebnisse einer Expertenanhörung im Innenausschuss der Bürgerschaft eingearbeitet werden: Dort wurde Anfang August ein Antrag der CDU-Fraktion diskutiert, in dem eindeutig gefordert wurde, eine Rechtsgrundlage für ein örtliches Alkoholverbot zu legen.