Dennoch: Kein Kind musste hungern. Ver.di fordert mehr Gehalt für die Servicekräfte aus dem Hauswirtschaftsbereich von Kindertagesstätten.

Hamburg. 750 Mitarbeiter waren zum Warnstreik für bessere Löhne im Hauswirtschaftsbereich von Kindertagesstätten aufgerufen, 168 Angestellte der Servicegesellschaft der Vereinigung Kita Hamburg folgten dieser Aufforderung. Damit blieben gestern in 18 von 178 städtischen Kindertagesstätten die Küchen tatsächlich kalt - wie von der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di angedroht. "In diesen Kindertagesstätten musste die Versorgung der Kinder von externen Catering-Firmen sichergestellt werden", sagte Katja Nienaber, Geschäftsführerin der Vereinigung Kita Hamburg. Beim Streik, bei dem sich laut Ver.di um 10 Uhr mehr als 100 Beschäftigte vor dem Sitz der Vereinigung an der Oberstraße zu einer Kundgebung und einer anschließenden Demonstration eingefunden hatten, forderte die Gewerkschaft eine Tarifbindung und gerechte Bezahlung für Küchen- und Reinigungspersonal in Kitas.

Der Hauswirtschaftsbereich wurde 2005 von der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten in die Servicegesellschaft VKSG ausgegliedert. In der VKSG arbeiten die Mitarbeiterinnen ohne Tarifvertrag und haben im Vergleich zu den Hauswirtschaftsangestellten der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten bis zu 30 Prozent weniger Gehalt.

Ein Tarifvertrag, ähnlich dem des öffentlichen Dienstes, sei für hauswirtschaftliche Leistungen nicht üblich, sagt Katja Nienaber. Der Lohn orientiere sich aber am Deutschen Hotel- und Gaststättenverband. Eine Übernahme des Tarifs im öffentlichen Dienst für den Hauswirtschaftsbereich würde die Vereinigung 3,2 Millionen Euro jährlich kosten. Geld, so Nienaber, das beim pädagogischen Personal oder den Gebäudesanierungen fehlen würde. Zudem werde derzeit ein Lohn gezahlt, der zehn Prozent über dem Branchenniveau liege. Erst im Januar sei eine Anhebung um 3,1 Prozent erfolgt.

Bereits am Dienstag sagte Katrin Geyer, Sprecherin der Vereinigung, dass die Eltern über den Streik der Servicekräfte informiert worden seien. Kein Kind hätte gestern auf sein Essen verzichten müssen.