Hamburg. Nach der Ankündigung des Hamburger Schulsenators Ties Rabe (SPD), härter gegen Schulschwänzer vorzugehen, spart die Opposition in der Bürgerschaft nicht mit Kritik. Das Konzept der Schulbehörde reiche so nicht, sagte die schulpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Anna von Treuenfels, dem Abendblatt. Das Problem liege vor allem bei den Eltern. "Hier sollte der Schulsenator mit höheren, frühzeitiger verhängten und auch eingetriebenen Bußgeldern ansetzen."

Die Schulbehörde hatte die Lehrer in einer neuen "Handreichung zum Umgang mit Schulpflichtverletzungen" dazu aufgefordert, in diesem Schuljahr strenger zu kontrollieren, und sie ausdrücklich auf Zwangsmittel der Behörde hingewiesen: Danach können junge Schulschwänzer ab 14 Jahren mit Bußgeld bestraft werden. Zahlen sie nicht, droht bis zu einer Woche Jugendarrest.

"Dauerschwänzer werden durch Bußgelder und Jugendarrest nicht abgeschreckt", sagt Dora Heyenn von der Linkspartei. Robert Heinemann (CDU) fordert Senator Rabe auf, die Schulen stärker zu unterstützen. Ein kaufmännischer Direktor könne einen pädagogischen Direktor entlasten, sodass mehr Zeit für die Betreuung von Schulschwänzern übrig sei. Stefanie Berg (Grüne) kritisiert, dass Rabe ein erfolgreiches Schulschwänzer-Projekt beendet hat, das er als Oppositionspolitiker noch gelobt habe.