Zieht man eine Bilanz nach Punkten für den Deutschen Aktienindex, so fällt diese für die vergangene Woche durchaus gut aus. Das Börsenbarometer zeigte sich in ordentlicher Form, vergleicht man den Eröffnungsstand von Montag mit dem Schlusswert am Freitag. Nicht verwunderlich. Denn es war viel los bei den bekanntesten Konzernen des Landes.

Mit der Deutschen Bank, BMW, Metro, Bayer, Henkel, Fresenius, Allianz, Adidas, Infineon, MAN und Beiersdorf legten gleich elf Schwergewichte ihren Aktionären Rechenschaft über die vergangenen Monate ab. Bei allen spielte selbstverständlich die Verschuldungskrise in der Euro-Zone eine gewichtige Rolle. Die Geschäfte auf dem alten Kontinent schwächeln oder sorgen zumindest für Sorgenfalten. Namen von Ländern wie Brasilien, Russland und China tauchen als Zukunftsmärkte immer häufiger auf.

Auch der einzige Hamburger DAX-Konzern Beiersdorf setzt zunehmend auf das weiter entfernte Ausland. Allerdings nicht mehr bei seinen Werbeträgern. Denn der neue Vorstandschef Stefan Heidenreich zeigte Rihanna, die eigentlich die Absatzzahlen des Nivea-Herstellers nach oben singen sollte, bei der Quartalsvorlage die Rote Karte. Sein Zeugnis für eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt: "No-go." Die Abrechnung mit Rihanna war zugleich ein Tritt vor die Schienbeine der Ex-Vorstände. Denn sie haben die Kampagne mit der für ihre freizügige Kleidung bekannten Karibikschönheit zu verantworten. Die Aktionäre waren jedenfalls begeistert von diesen ungewöhnlich deutlichen Worten eines DAX-Chefs. Der Beiersdorf-Kurs schoss in wenigen Stunden so kräftig wie lange nicht nach oben.