In der Hansestadt sollen 24 Stationen für 24 Millionen Euro modernisiert werden. Das Geld dafür kommt von der Bundesregierung.

Hamburg. Auf dem Bahnsteig im S-Bahnhof Friedrichsberg legt der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Nord, Wolfgang Kopitzsch (SPD), selbst Hand an, um die letzte der neuen Sitzbänke festzuschrauben. Dabei hilft ihm Bahnhofsmanager Dirk Teubler. Wenige Minuten später ist das Werk vollbracht. Die beiden "Kurzzeithandwerker" wirken zufrieden, und Teubler sagt: "Diese Station ist eine Art Modellbahnhof. So schön und ansprechend sollen auch schon bald die anderen Bahnhöfe aussehen, die von den Konjunkturprogrammen 1 und 2 der Bundesregierung profitieren."

Diesen Programmen ist es zu verdanken, dass in Hamburg 24 Bahnhöfe für 24 Millionen Euro bis Ende 2011 modernisiert werden: "Es gibt viele Bahnhöfe in der Hansestadt, die eine Aufwertung nötig haben. Deshalb ist es gut, dass wir nun diese zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt bekommen haben", sagt Bahnsprecherin Sabine Brunkhorst.

In Hamburg gibt es insgesamt 56 Bahnhöfe, an denen sowohl die S-Bahnen als teilweise auch Nah- und Fernverkehrszüge halten.

Während im "Modellbahnhof Friedrichsberg" die Handwerker auf Hochtouren arbeiten und in der Eingangshalle gerade neue helle Fliesen angebracht werden, warten viele andere Stationen noch auf die Modernisierung.

Szenenwechsel: Besuch in der S-Bahn-Station Kornweg (Klein Borstel): Von den Decken bröckelt der Putz , die weißen Fliesen sind verdreckt, Lampen teilweise ausgefallen. Die Scheiben der Vitrinen sind zerkratzt, in der Ecke hängt ein Kondomautomat.

Aber Bahnsprecherin Brunkhorst verspricht: "Auch in dieser Station werden wir schon bald mit den Arbeiten beginnen."

Die Höhe und die Art der Investitionen an den jeweiligen Bahnhöfen ist unterschiedlich: "Wir wollen das Erscheinungsbild verbessern", sagt Bahn-sprecherin Brunkhorst. Zu den Maßnahmen: Die Eingangshallen werden frisch gestrichen, die Beleuchtung wird ausgetauscht. Auch neue Papierkörbe oder Hinweisschilder werden angebracht. Außerdem werden Fliesen ausgetauscht und auf den Bahnsteigen neue Wartehäuschen aufgestellt.

Besonders wichtig für Menschen mit Behinderung: Die S-Bahn-Stationen Alte Wöhr, Bahrenfeld, Friedrichsberg, Hasselbrook, Hoheneichen und Langenfelde werden mit Aufzügen ausgestattet.

Hartmut Buyken, Sprecher vom Fahrgastverband Pro Bahn, sagt: "Diese Investitionen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Das kann aber nur der Anfang sein." Wichtig sei, dass die maroden Bahnhöfe nun kontinuierlich saniert werden.