Christopher Street Day in Hamburg: Mehr als 50 000 Besucher säumten den Weg der schrillen Parade. Bürgermeister Ole von Beust führte den Umzug an.

Hamburg. Rund 5000 Lesben, Schwule und Transsexuelle sind am Sonnabend zum Christopher Street Day (CSD) durch die Hamburger City gezogen. Angeführt wurde die schrill-bunte Parade erstmals von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und seiner Stellvertreterin Christa Goetsch (Grüne). Der Hamburger Straßenumzug stand unter dem Motto „Flotter 3er für das Grundgesetz“. Niemand dürfe wegen seiner sexuellen Identität benachteiligt werden, forderten die Veranstalter. Die CSD-Parade erinnerte an den Aufstand von Homosexuellen gegen Polizei-Razzien 1969 in der New Yorker Christopher Street.

„Der CSD ist nicht nur wichtig für Hamburg, sondern für die ganze Welt„, sagte von Beust. „Wir stehen ein für Toleranz, Akzeptanz und Respekt.“ Es sei an der Zeit, das Diskriminierungsverbot im Grundgesetz zu verankern. Zur Kundgebung kam auch Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD): „Wir haben in der Gleichstellung für Schwule und Lesben viel geschafft, es gibt aber noch einiges zu tun“, sagte sie. Sie bezog sich vor allem auf die Ergänzung des Artikels 3 im Grundgesetz, die beamtenrechtliche und steuerliche Gleichstellung sowie auf das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.

Bei schönem Wetter säumten mehr als 50 000 Besucher den Weg der Parade. Schrill, bunt und schräg wie in den Vorjahren demonstrierten die CSD-Teilnehmer für die Gleichberechtigung der Homosexuellen. Am Rathaus wehte die Regenbogenflagge. Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, sagte: „Trotz vieler Erfolge sind wir in der Gleichberechtigung noch lange nicht am Ziel. Nicht ganz Deutschland ist so weit wie Hamburg."