Wenn ich mit der U-Bahn fahre, werde ich gefilmt. Wenn ich über die Reeperbahn gehe, werde ich gefilmt. Und wenn ich im Straßen-Café sitze, werde ich ebenfalls gefilmt - falls denn gerade das Kamera-Auto vorbeifährt und Aufnahmen für Google Street View macht. Und darüber soll ich mich wirklich noch aufregen? Aber ja!

Denn diese Aufnahme dient weder Sicherheitsinteressen - wie in der U-Bahn -, noch wird sie nach wenigen Tagen gelöscht. Im Gegenteil: Sie wird weltweit veröffentlicht. Und sollte ich zufällig mit der falschen Frau im Café gesessen haben, könnte ich ein Problem mit der richtigen bekommen. Unwahrscheinlich, zugegeben. Doch darum geht es nicht. Der Punkt ist, dass hier ein Unternehmen aus kommerziellen Gründen Bilder von Häusern und Menschen macht, ohne um Erlaubnis zu fragen.

Der Hamburger Datenschutzbeauftragte handelt daher richtig, wenn er Google ein Ultimatum stellt. Der Überwachungs- und Datengier von Staat und Wirtschaft muss endlich Einhalt geboten werden.