Die ursprünglich veranschlagten Kosten der Elbphilharmonie für den Steuerzahler beliefen sich auf 190,9 Millionen Euro. Im Herbst vergangenen Jahres aber entbrannte zwischen der Stadt und dem Baukonzern Hochtief ein heftiger Streit um Millionen: Das Jahrhundertprojekt geriet wegen zahlreicher Behinderungsanzeigen und insgesamt 149 Projektänderungsmeldungen, sogenannter PÄMs, ins Stocken.

In den wochenlangen Verhandlungen der Stadt (Bau KG) mit Hochtief und den Architekten ging es hinter den Kulissen ähnlich zu wie auf einem Basar. Die Bau KG war bereit, auf die ausgehandelten 190 Millionen Euro noch einmal 107 Millionen an Mehrkosten draufzulegen. Hochtief verlangte jedoch zusätzliche 270 Millionen und sprach nach Abschluss der Verhandlungen immer noch von einem Forderungsvolumen von zusätzlichen 181 Millionen. Das Unternehmen mit Sitz in Essen verzichtete aus seiner Sicht also auf die Durchsetzung von 44 Millionen Vergütungsvolumen. Die Stadt legte auf ihre gebotene Summe dann noch einmal 30 Millionen Euro als "Einigungssumme" drauf.

Die Gesamtkosten für den öffentlichen Bereich (ohne Hotel, Wohnungen, Gastronomie etc.) betragen demnach knapp 400 Millionen Euro, die durch Spenden und andere Einnahmen auf 323,3 Millionen Euro reduziert werden. Dies ist - vorbehaltlich möglicher weiterer Nachforderungen - der Betrag, den die Steuerzahler aufbringen müssen. "Ein günstiger Preis", findet Hochtief-Projektleiter Dirk Rehaag. Zum Vergleich: Das erst kürzlich eingeweihte, viel kleinere Konzerthaus in Kopenhagen hat mit 240 Millionen Euro am Ende dreimal so viel Geld verschlungen wie anfangs veranschlagt. (haa)