Der Münchner Autokonzern BMW sendet ein beunruhigendes Signal: Nach Jahren des Branchenbooms ist der Gewinn im zurückliegenden Quartal stark gesunken, für die Zukunft sieht der Vorstand Risiken in einer "weiteren Verschärfung der wirtschaftlichen Lage in Europa" sowie einer Abschwächung des Wachstums in China. Automobilexperten fürchten, dass die Schuldenkrise nun bald doch den wichtigsten deutschen Industriesektor erreicht. Allerdings dürften davon besonders der schon seit Langem dahinschlingernde Hersteller Opel sowie Ford betroffen sein - beides sind Unternehmen, deren Absatz sich weitgehend auf Europa beschränkt. Dass sich die französischen Autobauer Peugeot/Citroën und Renault, aber auch Fiat in Italien in einer noch schlechteren Position befinden, ist kein Trost.

Auf keinen Fall sollten die deutschen Konzerne die sich eintrübenden Perspektiven zum Anlass nehmen, bei den Innovationsanstrengungen nachzulassen. Denn nur mit Produkten, die bei der Technik vorneweg fahren, wird man sich gegen die vordrängende Konkurrenz aus Asien behaupten können. Schließlich zeigt Volkswagen seit Jahren, wie auch eine Firma mit Sitz in Deutschland als Massenhersteller auf dem Weltmarkt erfolgreich sein kann.

Marken, die sich auf das gehobene Segment konzentrieren, dürften ohnehin vergleichsweise glimpflich davonkommen. Denn auch bei einer Verlangsamung des weltweiten Wirtschaftswachstums nimmt die Zahl der gut verdienenden Menschen in den Schwellenländern weiter zu.