Erstmalig in der 222-jährigen Geschichte des US-Konsulats in Hamburg weht die bunte Flagge anlässlich des Christopher Street Days

Rotherbaum. US-Konsulin Inmi Patterson hat Flagge gezeigt: Gestern Mittag hisste sie anlässlich der Feierlichkeiten zum 32. Christopher Street Day am kommenden Sonnabend im Vorgarten ihres Konsulats am Alsterufer die Regenbogenflagge. Damit wollen die Amerikaner ihre Solidarität mit Homosexuellen symbolisieren. Nie zuvor hatte ein amerikanischer Konsul in Hamburg ein solches Zeichen gesetzt.

Doch die Regierung unter US-Präsident Barack Obama ist deutlich liberaler als die vorherige Regierung. Erst vor Kurzem hatte sich der Präsident für die "Homo-Ehe" ausgesprochen. "Es war mir eine Herzensangelegenheit, die Flagge selbst zu hissen. Damit wollen wir zeigen, dass sich die Vereinigten Staaten für die Rechte von Schwulen und Lesben einsetzen", sagte US-Konsulin Inmi Patterson.

Schon lange macht sich die Diplomatin für die Gleichberechtigung von Homosexuellen stark. In diesem Jahr hat sie nun gemeinsam mit Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) die Schirmherrschaft für den Christopher Street Day, der unter dem Motto "Ehe 2.0 - Nach den Pflichten jetzt die Rechte!" steht, übernommen. "Wir haben schon viele Schritte gemacht, aber unser finales Ziel ist immer noch nicht erreicht: die globale Anerkennung und Achtung der Menschenrechte von Homosexuellen", so Patterson.

Eigens für den Banner in sechs verschiedenen Farben hatte sie vor ihrer Arbeitsstelle einen neuen Mast aufstellen lassen. Doch die Flagge, die sie gestern vor dem Weißen Haus an der Alster hisste, war nicht die einzige. Bereits am Morgen hatte sie gemeinsam mit der Justiz- und Gleichstellungssenatorin Jana Schiedek (SPD) den Rathausbalkon mit der Regenbogenoptik beflaggt.

Die sogenannte Hamburg Pride Week hat bereits am vergangenen Sonnabend mit einer Galanacht begonnen. Höhepunkt der Woche sind die Veranstaltungen am Wochenende. Morgen startet das CSD-Straßenfest an Jungfernstieg und Ballindamm. Im Fokus steht aber vor allem die Parade am Sonnabend. Bei einer farbenfrohen Kundgebung demonstrieren Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender für Gleichberechtigung und Akzeptanz. Etwa 10 000 Teilnehmer werden erwartet. Auch Mitarbeiter des US-Konsulats haben angekündigt, dabei zu sein. Sie fahren auf dem Wagen des gemeinnützigen Homosexuellen-Vereins Hamburg Pride mit.