Der Altkanzler aus Hamburg ist beliebt, weil er klar seine Meinung sagt. Im November trifft er Henry Kissinger an der Elbe

Langenhorn. Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) ist das größte lebende Vorbild der Deutschen. Vor allem die Älteren sehen in dem 93 Jahre alten Hamburger Sozialdemokraten eine Leitfigur, wie aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Programmzeitschrift "Hörzu" hervorgeht. Für die repräsentative Studie wurden 1016 Bundesbürger befragt.

Geschätzt wird besonders, dass sich der Altkanzler und frühere Hamburger Innensenator in wichtigen politischen und gesellschaftlichen Fragen zu Wort meldet. Im November soll Schmidt aktuellen Planungen zufolge gemeinsam mit dem früheren US-amerikanischen Außenminister Henry Kissinger an der Hamburger Wirtschaftskonferenz "Hamburg Summit" in der Handelskammer teilnehmen.

Auf dieser vom 28. bis zum 30. November stattfindenden Veranstaltung soll über das zukünftige globale Machtgefüge zwischen Europa, China und den USA diskutiert werden, wie ein Sprecher der Hamburger Handelskammer gestern sagte. Zudem werde es die erste europäisch-chinesische Konferenz nach dem im Herbst anstehenden Führungswechsel in der Kommunistischen Partei Chinas sein.

Auch Vertreter der chinesischen Regierungsspitze und zwei Unternehmerdelegationen reisen in die Hansestadt. Die Konferenz findet seit 2004 alle zwei Jahre statt. Kissinger gilt als China-Experte, im Juli und Oktober 1971 unternahm er zwei geheime Reisen in die Volksrepublik China, um in Gesprächen mit dem damaligen Premierminister Zhou Enlai den Weg für den Besuch von Präsident Nixon und eine Normalisierung der Beziehungen zwischen China und den USA zu bereiten. Deshalb gilt Henry Kissinger bis heute als "der alte Freund des chinesischen Volkes".