Hamburg. Der Ärger um den Bau des Hauptstadtflughafens Berlin-Brandenburg geht weiter. Nach der Eröffnungsverzögerung hat die Flughafengesellschaft nun eine Feststellungsklage gegen die beauftragte Planungsgemeinschaft pg bbi eingereicht, zu der unter anderem das Architekturbüro gmp des Hamburger Stararchitekten Meinhard von Gerkan gehört.

Ursprünglich sollte der neue Großflughafen bereits am 3. Juni eröffnet werden. Doch wegen Baumängeln kam es zu Verzögerungen. Nun soll der Airport erst von 2013 an in Betrieb gehen. Das ist allerdings teuer: Auf 80 Millionen Euro Mehrkosten wird der Schaden nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" geschätzt.

Der Hamburger Architekt von Gerkan hat mit seinem Büro bereits einige internationale Großprojekte vorzuweisen. Erfahrungen hat er unter anderem mit dem Bau von Flughäfen: Für den Hamburg Airport hat er beispielsweise die Plaza und die Terminals 1 und 2 entworfen. Auch zwei Terminals des Stuttgarter Flughafens gestaltete er mit seinem Team. Trotz dieser Erfahrung hat es zwischen der Planungsgemeinschaft und der Flughafengesellschaft ordentlich gekracht. "Wir haben im Juni gegen gmp eine Feststellungsklage eingereicht", bestätigte ein Sprecher des Flughafens Berlin-Brandenburg dem Hamburger Abendblatt. Weiterhin bestätigte er, dass die Vertragsverhältnisse mit der Planungsgemeinschaft fristlos gekündigt worden seien. "Grund ist insbesondere die mangelhafte Koordinierung der Bauüberwachungsleistung", hieß es. Zu Details wollte sich der Flughafen gegenüber dem Hamburger Abendblatt nicht äußern. Auch das Büro des Hamburger Architekten von Gerkan wollte keine Stellungnahme abgeben. Es ist jedoch zu vermuten, dass der Flughafen die entstandenen Kosten von den Planern einklagen will. Über den Rechtsstreit muss nun das Potsdamer Landgericht entscheiden. Wann mit einem Urteil gerechnet wird, ist unklar.

"Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Auseinandersetzung auf den weiteren Zeitplan auswirkt", so ein Flughafensprecher.