Das war keine entspannte Börsenwoche für die Anleger. Trotz der Ankündigung von EZB-Chef Mario Draghi mit noch mehr Geld die Euro-Schuldenkrise zu bekämpfen, mussten die Anleger bei einzelnen Werten auf Wochensicht hohe Verluste verkraften. Üblicherweise verhilft eine lockere Zins- und Geldpolitik den Dividendentiteln zu Auftrieb.

Die Aktionäre des Hamburger Hafenbetreibers HHLA wurden besonders stark gebeutelt. Das Papier verlor knapp 14 Prozent. Es hätte noch schlimmer kommen können, wenn man bedenkt, dass das Management zum zweiten Mal innerhalb von zehn Wochen seine Gewinnprognose nach unten revidierte. Eine solche Salamitaktik mögen die Anleger gar nicht. Die Folge: größter Wochenverlust im Mittelstandsindex MDAX.

Solche Verlierer gab es aber auch im Deutschen Aktieindex (DAX). Der Energieversorger RWE bescherte seinen Anteilseignern zwölf Prozent Verlust. Die Investitionsentscheidung für den drei Milliarden Euro teuren Windpark vor der Nordseeinsel Juist wurde wegen unklarer Rahmenbedingungen verschoben. Das färbte auch gleich auf den Konkurrenten E.on ab, obwohl seine Halbjahreszahlen leicht über den Erwartungen lagen. Die Aktie verlor dennoch neun Prozent.

In der EU sanken die Neuzulassungen für Nutzfahrzeuge den fünften Monat in Folge. Das bekam MAN mit einem Kursverlust von elf Prozent zu spüren. Die schwache Konjunktur hinterlässt immer stärkere Bremsspuren in den Bilanzen der Unternehmen. Unterm Strich gewann der DAX auf Wochensicht zwar rund 1,5 Prozent. Doch es stehen noch turbulente Wochen bevor.