Moorburg. Ein nur wenige Wochen alter Seehund ist in der Elbe in der Nähe des Kraftwerks Moorburg entdeckt worden. "Das Tier war sehr geschwächt und in keinem guten Gesundheitszustand", sagte die Leiterin der Aufzuchtstation Friedrichskoog, Tanja Rosenberger, gestern. Mittlerweile befindet sich "Bootsmann", wie der kleine Heuler getauft wurde, in der Aufzuchtstation in Quarantäne.

Am Montagnachmittag hatte ein Fußgänger das drei bis vier Wochen alte Jungtier entdeckt und daraufhin die Hamburger Wasserschutzpolizei informiert. Die Beamten übergaben den Seehund einem Mitarbeiter von der Station Friedrichskoog (Kreis Dithmarschen). "Das Tier ist für sein Alter mit knapp 8,5 Kilogramm sehr schmächtig", sagte Rosenberger weiter. Zudem leide Bootsmann an Durchfall. Der Heuler muss voraussichtlich mehrere Wochen in Quarantäne bleiben. Hier bekommt er Medikamente, und sein Blut wird regelmäßig getestet. Wenn alles gut verläuft, darf er laut Stationsleiterin Rosenberger anschließend in eines der vorderen Becken zu seinen Artgenossen.

Derzeit kümmern sich die Mitarbeiter in Friedrichskoog um mehr als 140 Seehunde. Bis Bootsmann wieder ins Meer zurückdarf, muss er vor allem noch einiges an Gewicht zulegen. So muss ein Seehund 25 Kilo wiegen, um ausgewildert werden zu können.

Bootsmann ist nicht der erste Heuler, der in diesem Monat aus Hamburg in die Aufzuchtstation kommt. Bereits am 4. Juli war das Weibchen Fips in der Elbe gefunden worden, damals zwei bis drei Wochen alt. Auch sie war mit etwa neun Kilo zu mager für ihr Alter und musste sich in Quarantäne erholen. Fips gehe es aber schon viel besser, sagte Rosenberger.