Problem Gentrifizierung: Jutta Blankau will “keine Gebiete aufgeben“

Hamburg. Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) will die negativen Folgen, die die Aufwertung vormals eher unattraktiver Hamburger Stadtteile in Szeneviertel nach sich zieht, nicht länger hinnehmen. "Zurückdrehen kann man nichts, und in St. Georg ist es möglicherweise zu spät", sagte die Senatorin dem Abendblatt mit Blick auf die Proteste gegen diese sogenannte Gentrifizierung in Teilen der Stadt. "Aber wir können den Prozess entschleunigen." Auf St. Pauli sei der Senat auf einem guten Weg, in Eimsbüttel und im Schanzenviertel ebenso. "Wir werden keine Gebiete aufgeben", sagte Blankau. In einigen Gebieten sei das schwierig. "Aber der Ehrgeiz ist da, die gemischte Bewohnerstruktur zu erhalten, vor allem in allen innerstädtischen Gebieten."

In jüngerer Zeit hatten sich die Proteste alteingesessener Einwohner gegen steigende Mieten in ihren Stadtvierteln gehäuft. Betroffen sind insbesondere angesagte Quartiere wie St. Georg oder das Schanzenviertel. Als Folge der Aufwertung wandern finanziell schwache Alteingesessene zunehmend ab. Blankau will diese Prozesse mithilfe städtebaulicher Verträge verlangsamen. Im Kern geht es darum, bei neuen Wohnprojekten vorzuschreiben, dass ein Drittel der Wohnungen Sozialwohnungen sein müssen.