120 Helfer suchen in Hamburgs Straßen nach Barrieren für Rollstuhlfahrer, Blinde und Gehörlose. Buch soll bis Jahresende vorliegen.

Hamburg. Rund 120 "Barriere-Scouts" ziehen in diesen Wochen durch Hamburgs Straßen. Sie prüfen, wo Rollstuhlfahrer an Treppen scheitern, ob Ampeln Hörsignale für Blinde haben und wo Gehörlose im Straßenverkehr gefährdet sind. Bis Ende des Jahres sollen die Daten verarbeitet und in Buchform als handlicher Stadtführer vorliegen. Der evangelische Kirchenkreisverband Hamburg fördert das Projekt mit 30 000 Euro. Zum Kirchentag in Hamburg Anfang Mai 2013 wird dann zumindest für die Innenstadt ein behindertengerechter Stadtplan vorliegen.

Projektinitiator Axel Staeck möchte seinen Stadtplan nicht nur als Hilfe für behinderte Menschen verstehen. Auch ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen seien froh, wenn sie nicht durch Stufen und Engpässe behindert würden. Verwundert hat Staeck die Tatsache, dass auch Neubauten in der HafenCity nicht barrierefrei seien. Auch hier gebe es Türen, die ein Mensch im Rollstuhl nicht allein öffnen kann.

+++ Wie behindertenfreundlich ist Hamburg? +++

Neben der Buchform soll es auch einen interaktiven Internetauftritt geben. Nach den Vorstellungen Staecks können beispielsweise Rollstuhlfahrer damit eine geplante Route vorab nach Barrieren abfragen und dann eventuell Alternativen suchen. (epd)