Altbürgermeister hört 2013 nach 30 Jahren im Parlament auf

Hamburg/Berlin. Altbürgermeister Hans-Ulrich Klose (SPD) hat es immer wieder angekündigt, aber vielleicht wollten es nicht alle sofort glauben: Klose kandidiert bei der Bundestagswahl 2013 nicht erneut für den Wahlkreis Bergedorf-Harburg und tritt damit von der politischen Bühne ab. Der frühere Bürgermeister (1974 bis 1981) wird dann 76 Jahre alt sein und dem Bundestag seit 30 Jahren angehören. "Das ist genug. Irgendwann muss Schluss sein", sagte der SPD-Politiker jetzt "Welt online".

Bereits Ende 2010 hatte Klose im Interview mit dem Abendblatt auf die Frage, ob nach der Bundestagswahl 2013 endgültig Schluss sei, geantwortet: "Ja, das ist sicher." Mit dem gebürtigen Breslauer geht einer der erfahrensten Politiker: Nur elf Parlamentarier gehören dem Bundestag länger an als Klose, er ist der drittälteste von 662 Männern und Frauen. Rechnet man die Jahre im Hamburger Rathaus hinzu, dann hat Klose bis heute 42 Jahre Politik gemacht - über einen langen Zeitraum in der ersten Reihe. Vor seiner Amtszeit als Bürgermeister war er Innensenator, später im Bundestag von 1991 bis 1994 SPD-Fraktionschef und von 1994 bis 1998 Vizepräsident des Bundestages.

Das allein sind schon große Schuhe für jeden Nachfolger. Innerparteilich dürfte aber ebenso bedeutend sein, dass Klose achtmal in Folge für die SPD das Direktmandat im südlichen Wahlkreis geholt hat. Daran änderte sich auch nichts, als Bergedorf 2002 hinzukam. Seit der ersten Bundestagswahl 1949 hat die SPD in Harburg immer das Direktmandat errungen.

Dass der Nachfolgestreit längst entbrannt ist, liegt vielleicht auch daran, dass Bergedorf-Harburg für die Sozialdemokraten bislang ein so sicheres Pflaster war. Die Kandidatenlage ist aber noch unübersichtlich. Der Wilhelmsburger Bürgerschaftsabgeordnete Metin Hakverdi hat seine Bewerbung öffentlich erklärt, andere Aspiranten halten sich etwas bedeckter. Der Harburger SPD-Kreischef Frank Richter hat intern seine Kandidatur angekündigt. Teile der SPD-Spitze favorisieren eine andere Lösung: Ex-SPD-Landeschef Ingo Egloff, der seinen Wahlkreis Wandsbek verliert, wenn Vize-Parteichefin Aydan Özoguz dort antreten will, könnte in den Süden wechseln.