Mit Schiebung kann man viel Geld verdienen: "Voll Verschoben" füllt seit Anfang Juli die Kinos in Deutschland. Faultier Sid und seine Freunde erleben in "Ice Age 4" das Entstehen der Kontinente und sehen, wie Säbelzahneichhörnchen Scrat eine Nuss verliert, die auf einen anderen Erdteil davondriftet. Ähnlich verhält es sich beim Aktienpaket der Hamburger Kinokette Cinemaxx. 85 Prozent der Anteile wandern vom Münchner Filmhändler Kloiber auf die Insel zu Vue Entertainment. Für Kloiber und andere Aktionäre ein lohnendes Geschäft. 6,45 Euro boten die Briten pro Papier - ein Aufschlag von 45 Prozent. Höher stand die Aktie zuletzt 2001.

Einen ähnlichen Raketenstart wie die Eiszeitkomödie (bereits mehr als eine Million Besucher) legte am Dienstagmorgen Evotec hin. Um 19 Prozent schoss der Wert der Papiere zum Handelsstart hoch, weil die Biotechfirma mit dem US-Pharmakonzern Johnson & Johnson kooperiert. Gemeinsam soll an neuen Diabetes-Medikamenten geforscht werden. Bei Erfolg winkt ein großer Markt. Fast jeder zehnte Deutsche leidet an der Krankheit. Aktionäre freuten sich über ein Wochenplus von 13,4 Prozent.

Den Sinkflug leiteten gegen den positiven Wochentrend (der DAX legte 2,3 Prozent zu) die EADS-Aktien ein. Weil die wichtigste Konzerntochter Airbus auf der Luftfahrtmesse in Farnborough weniger Flugzeuge verkaufte als der Erzrivale Boeing, verlor das Papier 3,5 Prozent. Die Kauflaune fehlte - das sah auch Metro-Chef Olaf Koch in einem Interview so. Er meinte allerdings die Deutschen und nannte die Euro-Krise als Ursache. Trübe Aussichten für den Handelskonzern. Die Aktie sackte sechs Prozent ab.